Vorwort des Ehrenpräsidenten Mag. Peter Djokić
Die ÖSG – Österreichisch-Serbische Gesellschaft – entstand nach dem Zerfall (Rest)Jugoslawiens als eine Nachfolgegesellschaft der schon 1936 gegründeten Österreichisch-Jugoslawischen Gesellschaft. Letztere wurde von berühmten Persönlichkeiten geleitet, wie dem (späteren) Bundespräsidenten Österreichs, Dr.Heinz Fischer, bzw. Bundeskanzler Fred Sinowatz.
In Anbetracht dieser Fakten sieht sich die ÖSG dem Kulturerbe ihrer Vorgängerin verpflichtet und unterhält bzw forciert seit einigen Jahren Kontakte in Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft zu den anderen Nachfolgegesellschaften der ÖJG, aber darüber hinaus zu allen anderen einst mit Altösterreich kulturell und geografisch verbunden gewesenen slawischen Nationen.
Ein seit rund 50 Jahren gehegter Wunsch vieler Slawen und ihrer Freunde war die Herausgabe eines Geschichsbandes über den im Jahre 1849 an der Wiener Universität unter den Auspicien des jungen Kaiser Franz Joseph gegründeten Lehrstuhls für Slawistik. Er wurde als ein Zeichen der Wertschätzung des jungen Monarchen gegenüber den Slawen des Kaisertums errichtet.Der Lehrstuhl wurde in den Folgejahren zum größten Slawistik-Institut der Welt ausgebaut, das bis heute hohes Ansehen genießt. Hier fanden und finden traditionell Serben, Kroaten, Slowenen; Tschechen, Slowaken, Polen, Ukrainer und (Weiß)Russen ihre sprach- und literaturwissenschaftlichen Interessen vertreten. Aber auch zu allen anderen Ethnien der Slawen werden Kontakte unterhalten.
Die Verwirklichung einer „Geschichte der Wiener Slawistik“ scheiterte lange Zeit am Widerstand nationalistischer Kreise. Erst die in den letzten Jahren im kulturellen Bereich gestarteten Gemeinsamkeitsbestrebungen schufen gute Voraussetzungen.
Gesucht wurde zunächst von der ÖGW-Österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte ein Historiker und Slawist, der bereit war „sine ira et studio“ das Thema der Wiener Slawistik ausführlich zu behandeln.
Dass die Wahl auf Univ.-Prof. DDDr. Wolfgang Rohrbach, einem Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, fiel, gereicht der ÖSG – Österreichisch-Serbischen Gesellschaft zur Ehre. Prof. Rohrbach ist nämlich auch seit 20 Jahren Vizepräsiden der ÖSG.
Nach seiner ersten (kürzeren) PublikatiIon über fie Wiener Slawistik in den Mitteilungen der ÖGW, liegt nun ein zweisprachiges Werk Prof. Rohrbachs mit dem Titel „ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DER WISSENSCHAFTLICHEN SLAWISTIK WIENS“ als jüngster Band der ÖSG auf.
Ich wünsche allen Förderern und der Leserschaft eine interessante Lektüre dieses schriftlichen Kulturjuwels.
Den von mir vor 20 Jahren für die ÖSG gewonnenen kosmopolitischen Univ.-Prof. DDDr. Wolfgang Rohrbach gratuliere ich zu seinem unermüdlichen Einsatz als Publizist und Vortragender und wünsche ihm weitere großartige Erfolge.
Mag. Peter Djokić – Ehrenpräsident der ÖSG